Modell Frankreich
Ausgerechnet in Paris, dem Sitz der Konzernzentralen, sieht man das anders. Paris und mehr als hundert andere französische Gebietskörperschaften haben beschlossen, die Kontrolle über das Lebenselixier Wasser zurückzuholen. Wenn die Verträge mit Veolia auslaufen, sollen diese lebenswichtigen Dienste in öffentlicher Regie betrieben werden. Paris kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Dort laufen die Verträge mit Veolia und Suez Ende 2009 aus. Im November 2008 hat die stellvertretende Bürgermeisterin und Vorsitzende von „Eau de Paris", Anne Le Strat, den Beschluss verkündet, die Stadt werde mit dem 1.1.2010 die Wasserversorgung komplett in öffentliche Hand zurückführen. In Fachzeitschriften wird die zierliche Grünen-Politikerin bereits mit Maggie Thatcher verglichen. Während die eiserne Lady der Ära des Neoliberalismus zum Durchbruch verhalf, setze Anne Le Strat in einer Welt der Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen das Fanal für die Rückkehr zum kommunalen Dienst.

Woher kommt es, dass sich Kommunen ausgerechnet im Heimatland des Konzerns mehr und mehr von Veolia&Co abwenden?